Die Kornfelder von Brentjong
Zu den lebhaften Farben von Mohn- und Kornblumen gesellen sich noch weitere 50 spezialisierte Arten. Einige, wie der Feuerrorte Adonis, sind sehr selten geworden, andere, wie der Grosskelchige Mannsschild, finden hier eine letzte Zuflucht in unserem Land.
Woher dieser Reichtum?
Es gibt viele Gründe: ideale Höhe und Trockenheit für den biologischen Anbau von Getreide, Winterkorn im Herbst ausgesät, wenig Dünger, keine Pestizide, Verzicht auf maximale Rendite, Samenkörner von Wildblumen, die seit Generationen im Boden schlummern. Der WBN (heute Pro Natura Wallis) war sich dieser Werte und ihrer Gefährdung bewusst und hat 1984 einen Vertrag über eine Fläche von 6 Hektaren mit dem Besitzer abgeschlossen.
Die trockenen Berghänge und die kargen Täler bieten mehrere interessante Möglichkeiten für die Rekultivierung alter Terrassen und aufgegebener Felder. Der biologische Anbau von Getreide und die begleitenden Pflanzenwelt würden sicher dazu beitragen, dieser Art von Boden- und Landschaftsnutzung zu neuem Wert zu verhelfen. Woanders in der Schweiz gibt es Bestrebungen, natürliche Wiesen und kleine, blumenreiche Felder als Biotope anzulegen, um die verschwundenen Schönheiten wieder zu erleben. Hier kommen sie als Begleitflora in den Kornfeldern vor.
