Unsere Themen
Pro Natura Wallis nimmt Stellung zu wichtigen Fragen rund um Natur, Raumentwicklung und Freizeit.
Die Jagd
Entgegen der öffentlichen Meinung hat Pro Natura Wallis keine Vorurteile gegenüber der Jagd. Ohne Regulierung würden die Grosswildpopulationen auf ein kritisches Niveau ansteigen, was zu erheblichen Schäden an Wäldern und Pflanzen, sowie zum Entstehen von Nahrungsknappheiten und Tierseuchen führen würde.
Pro Natura Wallis wünscht sich jedoch, dass die Jagd für einige abnehmende Arten wie Braunhase, Schnepfen, kleiner Hahn, und andere Hühnervögel stärker reguliert wird. Ausserdem müssen die Jäger eine respektvollere Haltung gegenüber den Raubtieren (Luchse) einnehmen und einen schonungslosen Kampf gegen die Wilderei führen. In diesem Zusammenhang wird von der kantonalen Jagdbehörde eine sehr entschlossene Haltung erwartet.
Die Fischerei
Die Anliegen von Pro Natura Wallis und der Fischereigemeinschaft stimmen oft überein. Der besorgniserregende Zustand unserer Fließgewässer bereitet Fischern ebenso Sorgen wie Naturschützern. Die Wasserqualität und das Verschwinden natürlicher Ufer beeinträchtigen die biologische Vielfalt der Wasserläufe. Durch künstliche Aussetzung von Fischen in gewisse naturnahe Biotope kommt es oft zu Konflikten, da Fische als Fressfeinde von Kaulquappen, sowie auch von Libellenlarven und anderen Insekten gelten.
Die Landwirtschaft
Durch die Abholzung des Waldes hat die traditionelle Landwirtschaft bemerkenswerte Landschaften mit einer reichen Tier- und Pflanzenwelt geschaffen. Ein grosser Teil der Landschaften und Biotope unseres Landes ist das Ergebnis von Rodungen und landwirtschaftlicher Nutzung. Seit dem letzten Krieg hat das Rennen um Erträge die meisten Naturinseln wie Hecken, bewaldete Gürtel, Mager- oder Feuchtwiesen verdrängt. Gleichzeitig nehmen grosse vernachlässigte und brachliegende Flächen wieder zu Wald. Um ein besseres Gleichgewicht zwischen Landwirtschaft und Natur zu erreichen, fordert Pro Natura Wallis:
- die verbleibenden Naturschutzinseln inmitten intensiver Bewirtschaftung zu erhalten.
- Wiederherstellung zusammenhängender natürlicher Lebensräume durch Subventionen für den ökologischen Ausgleich (Wiederherstellung von Hecken und Hainen, massvolle Erhaltung der Kanäle der Ebene usw.).
- verzichten auf das Pflügen von Naturwiesen, die so reich an Blumen und Insekten sind.
- die Zersplitterung der letzten grossen landwirtschaftlichen Flächen durch andere Nutzungen (Baugebiete, Industriegebiete, Golfplätze usw.) zu vermeiden.
Tourismus
Der Tourismus hat die Entwicklung vieler Regionen unseres Kantons ermöglicht, insbesondere in den Bergen. Aber zu diesem Zweck wurden erhebliche Flächen für den Bau geopfert. Andere wiederum sind durch Infrastrukturen (Straßen, Pisten, Skilifte, Lawinen, etc.) verunstaltet worden.
Um einen konsequenten Schutz von Fauna, Flora und Landschaft zu gewährleisten, ist es aus Sicht von Pro Natura Wallis notwendig, dass:
- keine neuen Skigebiete oder Skiregionen in den bisher erhaltenen Gebieten gebaut werden dürfen;
- das Konzept der nachhaltigen Entwicklung in das Betriebsmanagement bestehender Stationen integriert wird;
- Alternativen zum Wintertourismus (sanfter Tourismus) geprüft werden, um sicherzustellen, dass eine Vielfalt von Aktivitäten erhalten bleibt;
- die Konstruktion und den Einsatz von Schneekanonen eingeschränkt wird;
- eine bessere Einhaltung der Gesetzgebung für Baustellen, die zu oft ohne Genehmigung in den Gebirgsregionen stattfinden, gewährleistet werden;
- es eine Begrenzung des Skifahrens abseits der Pisten, des Mountainbikens und des Gleitschirmfliegens gibt, um die Ruhe der Tierwelt zu bewahren;
- eine Sensibilisierung der Bauherren und der Öffentlichkeit für Natur- und Landschaftswerte stattfindet, denn diese sind wichtige Bestandteil des Sommertourismus.
Respektieren bedeutet schützen
Schneesport mit Rücksicht - Verein «Natur & Freizeit» (natur-freizeit.ch)